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Auch beim Thema Gesundheit muss beim Wandern besondere Rücksicht auf die Kinder genommen werden. Ein spezieller Sonnenschutz der auf die empfindliche Kinderhaut abgestimmt ist sowie eine eventuell erweiterte Reiseapotheke sorgen dafür, dass die Kinder während und nach der Wanderung bestens versorgt sind.

Auch beim Thema Gesundheit muss beim Wandern besondere Rücksicht auf die Kinder genommen werden. Ein spezieller Sonnenschutz der auf die empfindliche Kinderhaut abgestimmt ist sowie eine eventuell erweiterte Reiseapotheke sorgen dafür, dass die Kinder während und nach der Wanderung bestens versorgt sind.

Notwendige Impfungen für Kinder

Hierzu geben Kinderärzte sehr gute Auskünfte, die wir mangels Fachwissens und rechtlichen Bedenken nicht abbilden können.


Sonnenschutz für Kinder

Gerade bei Bergwanderungen auf Mehrtagestouren ist der Sonnenschutz unerlässlich. Je höher wir in den Bergen unterwegs sind, desto intensiver ist die UV-Strahlung. Kinderhaut ist deutlich dünner als die von Erwachsenen. Die Sonnenstrahlung dringt viel tiefer ein und kann langfristige Schäden hinterlassen. Kinder und ganz besonders die Kleinsten müssen deshalb sehr gut vor der Sonne und gegen den eintretenden Sonnenbrand geschützt werden. Die beste Wahl ist der Sonnenschutz durch die richtige Kleidung – auch deshalb, weil das Eincremen sehr unbeliebt und oft nicht allzu gut für die Haut ist.

Die Arme sollten auf der ganzen Länge bedeckt sein. Wichtig ist auch der Hals, der leider oft vergessen wird. Hier sollte die Kleidung bis weit nach oben reichen. Das Gesicht und der Nacken kann durch eine entsprechende Mütze geschützt werden. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass insbesondere dünne Kleidung nicht zu 100 % schützt. Deshalb gibt es spezielle Gewebe, bei denen der Schutzfaktor ausgewiesen ist. Oft sind diese dann auch am Hals hochgeschlossen. Alternativ können auch dünne Textilien ausreichen, wenn die Kinder zumindest an den exponierten Stellen einmal am Tag mit Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden. Bei den Beinen ist der Schutz nicht ganz so wichtig, aber dennoch zu beachten. Hier treffen die Sonnenstrahlen gerade in den heißen Sommermonaten im eher flachen Winkel auf und führen erst bei längerer Einstrahlung zum Sonnenbrand. Die Hände, Teile des Gesichts und evtl. der Nacken müssen eingecremt werden und zwar mit dem je nach Alter höchsten Schutzfaktor. Je kleiner das Kind, desto höher der Faktor lautet die Devise. Für die empfindliche Kinderhaut gibt es spezielle Cremes. Aber Achtung: nicht immer hängt der Preis mit der Qualität zusammen – aktuelle Tests geben dazu Aufschluss. Meist gilt ja im Leben: weniger ist mehr. Hier ist es umgekehrt. Viel hilft viel. Sonnenbrände verursachen langfristig Hautkrebs. Vor kaum einer anderen Krebsart können wir uns durch unser Verhalten besser schützen.

Hochwertige Kraxen verfügen über einen guten Sonnenschutz. Dennoch kann die Sonne immer wieder die empfindliche Haut des Kindes erreichen. Hier heißt es kreativ werden und die Kraxe zum Beispiel wechselseitig mit Tüchern abhängen.

Zum Schluss noch ein Satz zu den Augen: Mittlerweile gibt es gute Sonnenbrillen bei fast jedem Augenoptiker – diese sind nicht allzu teuer und bieten bei entsprechender Kennzeichnung einen sehr guten Schutz. Denn schlimmer als ein Sonnenbrand auf der Haut ist ein Sonnenbrand auf der Netzhaut oder eine vorübergehende Blindheit wegen zu grellem Licht. Bitte achtet beim Kauf darauf, dass diese gut sitzt und seitlich auch genügend abdeckt. Leider wird sie von den Kleinsten oft nicht akzeptiert. Da hilft nur Geduld.

Ganz allgemein gilt: ist es warm genug, machen wir die Pausen im Schatten.


Notfall-Ausrüstung

Die Reiseapotheke bzw. das Notfallset sollte so ausgestattet sein, dass die am häufigsten eintretenden Dinge – meist sind es Wunden durch Stürze – behandelt werden können. Pflaster, auch Blasenpflaster, ein Verbandstuch, ein Wundverband gehören also für die Familie beim Wandern auf jeden Fall dazu. Zudem Desinfektionsspray für Schürfwunden und Zeckenbisse, eine Zeckenzange oder ähnliches, sowie eine Pinzette und eine Schere zum Zuschneiden von Pflastern etc.

Individuelle erforderliche Arzneimittel gehören ebenso dazu wie die Standardausrüstung mit Betaisodona, Bepanthen-Salbe sowie kühlenden Gels gegen Mückenstiche, auch Globuli helfen oft – auch wenn es wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Und natürlich spielen Ablenkung und die Psychologie eine große Rolle. Weiterhin gehören ein kleiner Notfall-Biwaksack zum Wärmen, sowie eine Rettungsdecke hinein. Sie wiegen kaum etwas, halten aber warm und können lebensrettend sein, wenn im schlimmsten Fall professionelle Rettung anrücken muss (was in den Alpen im Extremfall schon mal eine bis mehrere Stunden dauern kann). Als letztes gehören eine Pfeife und eine Stirnlampe in den Rucksack um im Notfall (gerade in den Alpen gibt es mehr Funklöcher, als es keine gibt) akustisch oder visuell das alpine Notsignal abgeben zu können. Im alpinen Bereich dient das alpine Notsignal als Hilferuf, welches auch als internationales Distressed-Signal bezeichnet wird. Hierbei werden sechs kurze Signale beliebiger Art im Abstand von 10 Sekunden abgegeben. Im Wechsel mit einer Minute Pause wird dies kontinuierlich wiederholt. Als Antwort dienen drei Signale im Abstand von 20 Sekunden, die nach einer Minute wiederholt werden. Selbst im außeralpinen Bereich wird dies oft als Rettungssignal erkannt.


Erste Hilfe für Kinder

Jeder Mensch, der mit Kindern abseits der Zivilisation unterwegs ist, sollte über Grundkenntnisse der Ersten Hilfe verfügen. Dies ist schon aus Präventionsgründen wichtig: Wer die Symptome von Überhitzung, Unterkühlung, Austrocknung, Sonnenstich oder (als Folge) gar Schock kennt, kann vorbeugen und evtl. sogar das Eintreten dieser Zustände verhindern. Es klingt banal, aber selbst solche Zustände können lebensbedrohlich sein.

Ein spezieller Erste-Hilfe-Kurs für Kinder ist absolut sinnvoll. Eine Herz-Druck-Massage muss zum Beispiel bei Kleinkindern gänzlich anders durchgeführt werden, als bei Erwachsenen. Näher gehen wir aus rechtlichen Gründen jedoch nicht darauf ein und empfehlen daher entsprechenden Kurse.

Ihr kennt Eure Kinder am besten. Wenn sie aus unerfindlichen Gründen plötzlich nicht mehr wollen, kann zum Beispiel Hunger oder Durst die Folge sein. Viele Erwachsene kennen dies auch. Bringt Eure Kinder dann dazu zumindest etwas zu trinken, um ein beginnendes Austrocknen der Kinder zu verhindern.


Zecken

Die lästigen Biester sitzen im halbhohen Gras und warten auf ihr Taxi. Ihnen ist es egal, ob der Hund oder der Mensch sie mitnimmt. Kinder achten natürlich überhaupt nicht darauf, wo sie rumturnen und so laufen sie eher Gefahr sich beim Spielen Zecken einzufangen. Zecken übertragen mittlerweile in der gesamten Südhälfte Deutschlands sowohl die Borreliose (Behandlung im Nachgang mit Antibiotika) oder FSME (nur vorbeugender Impfschutz möglich). Über 1.500 Meter finden sich diese Plagegeister immer weniger. Ab dieser Höhe übertragen sie die Krankheiten auf jeden Fall  nicht mehr. Weit weniger verbreitet sind die Probleme laut offiziellen Zahlen in Österreich und auf der Alpensüdseite. Dort gibt es viele Gebiete, die noch FSME frei sind und wo die Borreliose nicht so häufig auftritt. Im Übrigen machen ihnen feuchte warme Winter weniger aus, als lange Trockenperioden.

Grundsätzlich ist es hilfreich, sobald man am Ziel ist, den Körper sehr genau abzusuchen und Zecken umgehend zu entfernen (zum Beispiel auch wenn man sie unterwegs zufällig entdeckt). Achtung: bevor sie anfangen zu saugen, sind sie sehr klein. Gerade Körper, die viele kleine Pigmentflecken haben, erschweren das Auffinden erheblich. Die Lieblingsstellen der Tierchen sind die warmen Ecken: Kopf, Nacken, Kniekehlen, Ohren, Leisten und Bauch.

Kein Öl oder sonstige alten Hausmittel helfen, um sie loszuwerden, sondern nur das Entfernen mit der Pinzette oder Zange. Öl und Kleber bewirken dagegen oft, dass noch mehr Speichel in die Wunde gelangt. Und gerade durch den Speichel der Zecken werden die Krankheiten übertragen. Also gilt: Je schneller sie entfernt werden, desto besser. Aber eines muss auch gesagt werden. Erstens überträgt nicht jeder Zecke die Krankheiten und zweites, gibt es noch lange nicht immer schwere Verläufe. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen kommt ist sehr gering. Da die Vorbeugung jedoch sehr einfach ist, sollte man wie beim Sonnenbrand auch einfach die vorhandenen Mittel nutzen.

 
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