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Wenn Du Dich entschieden hast, eine Alpenüberquerung oder eine Hüttentour zu machen, kommt der nächste Schritt. Was Du alles brauchst haben wir schon in unserer Ausrüstungsliste beschrieben, aber wie und woher weißt Du, was am besten ist und worauf Du achten solltest. Hierzu möchten wir Dir ein paar allgemeine Tipps bzw. gerade bei der Bekleidung auch Tipps zum Einkauf geben.

Die erste Wahl ist sicherlich der Bergsport- bzw. Outdoorladen inkl. Beratung um die Ecke. Wenn Du keine Beratung benötigst, kannst Du natürlich auch im Netz bestellen. Bei Schuhen raten wir jedoch eindeutig zum Kauf im Fachgeschäft. 

 

Bekleidung

Erste Schicht (Unterwäsche):

Unterwäsche wird seit vielen Jahren gerne aus Merinowolle getragen. Merinowolle hat den Vorteil, dass Sie erst nach vielen Tagen anfängt zu riechen, während Kunstfasern oft bereits nach einem Tag nicht mehr tragbar sind. Merino Unterwäsche trägt sich sehr angenehm und es gibt sie in vielen Varianten. Aber die T-Shirts etc. sind relativ teuer, jedoch nicht langlebiger als Kunstfaser. Das Gegenteil ist der Fall. Bekleidung aus 100 % Merinowolle verschleißt sehr schnell - achte also darauf, dass ein gewisser Anteil Kunstfasern mit eingewebt wurde. Das erhöht die Haltbarkeit deutlich.

Zweite Schicht (wärmend):

Auch hier hat sich "obenrum" Merinowolle bewährt. Alternativ gibt es natürlich auch hier wieder Bekleidung aus Kunstfaser. Baumwolle ist jedoch absolut ungeeignet.

Dritte Schicht:

Softshelljacken sind in allen erdenklichen Varianten verfügbar und oft die erste Wahl. Winddicht und wasserabweisend (nicht wasserdicht!) schwitzt Du in einer Softshelljacke deutlich weniger als in einer Hardshelljacke (zum Beispiel Gore-Tex). Als Hosen wurden über viele Jahre Zipp-Hosen empfohlen. Wenn diese jedoch keinen sogenannten T-Zipper haben, musst Du die Schuhe ausziehen, um aus einer langen, eine kurze Hose zu machen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass viele die Möglichkeit des Wechselns gar nicht nutzen und heute wieder eine lange und eine kurze Hose besitzen. Die Entscheidung musst Du selbst treffen. Gut finden wir lange Hosen, bei denen man die Hosenbeine hochkrempeln kann.

Vierte Schicht (Regenschutz):

Hier kannst Du ein Vermögen loswerden. Hardshelljacken können locker € 700,00 kosten. Das braucht es nicht. Wichtig ist die Wassersäule in mm. Nach verschiedenen Normen sind Jacken und Hosen ab ca. 1.000 mm Wassersäule wasserdicht. Doch dann darf die Jacke nur sehr wenig beansprucht werden. Da Du die Jacke auch mit einem Rucksack tragen möchtest, ist eine Wassersäule von 20.000 mm oder mehr fast schon ein Muss. Bei der Hose, die keinen Druck vom Rucksack aushalten muss, reichen 10.000 mm. Doch Vorsicht: die Werbung verspricht ein angenehmes und trockenes Innenklima. Das stimmt so nicht unbedingt. In solchen Jacken schwitzt bei hohen Außentemperaturen jeder. Die Technik funktioniert nur bei niedrigen Temperaturen richtig gut. Ein Poncho stellt in den Alpen keine Alternative dar und wird von uns nicht akzeptiert. Er kann sich in Seilen oder am Fels verhängen und erhöht die Stolpergefahr deutlich.

Ersatzwäsche:

Ersatzwäsche brauchst Du fast keine. Nur die für die erste und zweite Schicht (Unterwäsche und z.B. T-Shirt) empfiehlt sich ein wenig Wechselwäsche.

Socken:

Ein wirklich heikles Thema. Viele suchen den perfekten Socken, welcher Blasen vermeidet, angenehm zu tragen ist und nie riecht. Den gibt es soweit wir wissen jedoch nicht. Wichtig sind guter Wandersocken ohne spürbare Nähte. Bezüglich Blasen gibt es viele Theorien. Die Erfahrung zeigt, dass es Menschen gibt, die häufig Blasen bekommen und andere eben nicht - und zwar egal, was sie tun. Evtl. kann hier das früher übliche (heute nur noch selten anzutreffende) "Zweisockenprinzip" helfen. Ein reiner Polypropylensocken und darüber ein Socken mit hohem Wollanteil kann unter Umständen Abhilfe schaffen. Das ist jedoch individuell und gilt es auszuprobieren.

 

Ausrüstung

Rucksack:

Es gibt nur sehr wenige wirklich wasserdichte Rucksäcke. Daher ist es wichtig, dass der Rucksack bereits eine Regenhülle in einem Extrafach besitzt, oder Du kaufst noch eine solche dazu. Viele schwören darauf alles nochmals in Plastiktüten oder leichte Dry Bag zu verpacken, damit nichts nass wird. Andere lehnen es komplett ab, da es selten sehr lange stark regnet und der Inhalt dadurch nur feucht wird. Hier musst Du die Entscheidung ganz alleine treffen. 

Sonnenbrille:

Gute Sportbrillen mit UV-Schutz sind die erste Wahl und keine modischen Alltags-Brillen aus ggf. mangelhafter Qualität. Tipp: Achte bei Deiner Sonnenbrille auf das CE-Zeichen, welches für den eingehaltenen EU Sicherheitsstandard für Schutzkleidung steht. Da die Sonneneinstrahlung im Gebirge viel höher als im Flachland ist, benötigst Du zudem mindestens die Schutzstufe 3. Sehr gut haben sich Sportbrillen bewährt, bei denen Du die Gläser wechseln kannst. Mittlerweile können solche Brillen auch mit selbsttönenden Gleitsichtgläsern verglast werden. 

Regenschirm:

Bergwanderführer haben oft einen dabei. Warum wohl? Solange es nicht windig ist und zudem warm, läuft es sich damit sehr angenehm.

 

Hüttenschuhe:

Ganz einfach - aus Kunststoff und ganz wichtig bitte leicht. Alternativ stellen nahezu alle Hütten ihren Gästen Hausschuhe zur Verfügung. 

 

Hüttenschlafsack:

Der Hüttenschlafsack ist auf fast allen Hütten Pflicht. Er wärmt nicht, sondern dient lediglich der Hygiene. Hier haben sich sogenannte Seideninlets bewährt - sie sind leicht und haben ein kleines Packmaß. In Baumwollschlafsäcken schläft es sich auch sehr gut, jedoch sind diese deutlich schwerer. 

Trinkrucksack / Trinkflasche:

Ein Trinkbeutel im Rucksack für 1 - 3 Liter Wasser hat eindeutig Vorteile im Vergleich zu einer Trinkflasche. Ein Schlauch führt durch den Rucksack nach vorne und das Getränk steht permanent, ohne den Rucksack absetzen zu müssen, zur Verfügung. Zudem bleibt das Wasser im Rucksack länger kühl. Als Trinkflasche kannst Du fast alles nehmen - wie es Dir beliebt. Von der einfachen PET Flasche bis zur isolierten Edelstahlflasche ist alles möglich, es lohnt jedoch etwas auf das Gewicht zu achten.

Stirn- oder Taschenlampe:

Du musst nachts raus und willst die anderen nicht wecken. Ideal sind Stirnlampen mit einem Rotlicht. Das ist hell genug und stört die Schlafenden weniger als ein normales Taschenlampenlicht. Klein und leicht sollte die Lampe auf jeden Fall sein. 

Erste Hilfe:

Ein kleines Verbandszeug gehört natürlich in jeden Rucksack und sollte immer dabei sein. Bitte nimm auch Blasenpflaster und ein wenig Tape mit. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Abbruch wegen vermeidbarer Blasen.

Wanderstöcke:

Wenn Du Wanderstöcke hast, nimm Sie mit und überprüfe vorher die Verriegelung noch einmal. Viele lassen sich nach Jahren der Benutzung wegen Korrosion nicht mehr feststellen, bzw. auseinanderziehen. Solltest Du Neue kaufen, dann achte auf eine Längenanzeige am Stock und auf ein Quick-Lock-System. Das früher übliche Drehen an den Stöcken ist schon lange nicht mehr Stand der Technik. Und wenn Du sie mitnimmst, nutze sie nur, wenn Du einen wirklichen Nutzen hast. Da ansonsten Dein Gleichgewichtssinn abnimmt, bzw. eine unnötige Stolpergefahr besteht. 

 

Solltest Du noch Fragen zur Ausrüstung haben, können wir das im Gespräch gerne klären. Ruf uns dazu einfach an: 08364 / 2379980

 

 
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